Heute wurden am Freisinger Bahnhof die neuen Doppelstockparker für Fahrräder vorgestellt. Die Stadt Freising hat zusammen mit der Deutschen Bahn im Rahmen der Bike+Ride-Offensive die Stellplatzzahl in etwa verdoppelt.
Mit dem neuen Duplexparker stehen am Bahnhof Freising nun 874 Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung. Mareike Schoppe, Leiterin des Bahnhofmanagement der DB Station & Service München, ist stolz dass in Freising gleich so viele Stellplätze auf einmal geschaffen werden konnten; mit dieser Zahl ist die Domstadt übrigens Rekordhalterin.
Die Bike+Ride-Offensive ist eine Kooperation der Deutschen Bahn AG und des Bundesministeriums für Umwelt. In dieser Zusammenarbeit, die zunächst bis 2022 läuft, sollen bundesweit 100.000 zusätzliche Bike+Ride Plätze installiert werden.
Rahmenvertrag spart Papier und Geld
Um es interessierten Kommunen einfacher zu machen, hat die Offensive einen europaweiten Rahmenvertrag geschlossen, der es ermöglicht ohne individuelle Neuausschreibungen eine schnelle Umsetzung der Projekte zu gewährleisten. Zudem sind über den Vertrag auch günstigere Konditionen möglich. So rechnete die Stadt Freising bei der Beantragung der Fördergelder ursprünglich mit Kosten von rund 300.000 Euro, wie Klimamanagerin Marie Hüneke erklärt hat. Durch das gute Netzwerk bei der B+R konnten die Kosten auf 150.000 Euro halbiert werden (hinzu kommen hier noch Kosten für den Gestattungsvertrag zur Grundstücksnutzung mit der DB und die Kosten, die durch die Demontage und Vorbereitung der Flächen sowie durch das Entfernen der Fahrräder entstanden sind). Der Anteil für die Stadt beträgt hingegen – dank großzügiger Fördermaßnahmen – nur mehr 30.000 Euro.
Alles in Allem wirkt der Radlstellplatz am südlichen Busbahnhof nun viel aufgeräumter als vor dem Umbau. Vielleicht liegt das an den derzeitigen Sommerferien? Die Zeit wirds zeigen.
400 Fahrräder beim Bauhof eingelagert
Damit der Umbau durchgeführt werden konnte, mussten zunächst alle Fahrräder entfernt werden. Trotz eines wochenlang angekündigten Räumungstermins haben die Angestellten des Bauhofs der Stadt Freising rund 400 Fahrräder einlagern müssen. „Bisher seien lediglich 50 oder 60 Räder abgeholt worden“, so Markus Tafelmeier vom Bauhoflager Tuching.
Wer sein Radl vermisst, kann es gerne am Lagerplatz in Tuching abholen. Dies ist zu den üblichen Öffnungszeiten möglich. Allerdings sollte man nicht unvorbereitet kommen: Neben dem Personalausweis sollte man als Abholer*in natürlich auch genau wissen von welcher Marke das Fahrrad ist und welche Farbe der Drahtesel hat. Drei Monate werden die Räder noch aufbewahrt, danach entweder versteigert oder verschrottet.
Blick in die Zukunft: Unterführungen und weitere Maßnahmen
Frau Schoppe ließ gleich noch einen Blick in die Glaskugel zu und verriet, dass aufgrund eines „Handwerker-Konjunkturpakets“ die nördliche Unterführung am Bahnhof ab dem 21.08.2020 bis zum 13.09.2020 gesperrt werde. Grund dafür ist ein Austausch des z.T. kaputten Bodens und weitere Sanierungsmaßnahmen. „Normalerweise kündigen wir solche Maßnahmen frühzeitig an. Die nun bereitgestellten Gelder müssen aber schnellstmöglich ausgegeben werden und so nutzen wir noch die letzten Wochen der Sommerferien um hoffentlich pünktlich zum Ferienende fertig zu sein.“
Für die weitere Zukunft ließ die Leiterin des Bahnhofmanagement noch durchblicken, dass es eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität am Zukunftsbahnhof Freising geben wird. Dies will die Bahn u.a. durch die Errichtung eines weiteren Gebäudes zum Aufenthalt der Reisenden erreichen. Außerdem soll es auch noch eine weitere Reparaturstation für Fahrräder geben.
Weiterführende Links
- Homepage der DB zur Bike+Ride-Offensive